Man betritt das Museum im 1. Obergeschoss über einen Vorraum, in dem neben heimischen Trachten und Porzellan-Vitrinen eine große bebilderte Leuner Chronik auf einer Staffelei ausgestellt ist. Hier kann man sich einen Überblick über die Leuner Stadtgeschichte verschaffen, die im folgenden Hauptraum des Museums in vielen unterschiedlichen Ausstellungsstücken dokumentiert ist: Frühgeschichtliche Bodenfunde belegen Siedlungstätigkeit in keltischer Zeit (450-600 v. Chr.). Die ersten urkundlichen Erwähnungen Leuns aus den Jahren 771 und 912 sind durch entsprechende Auszüge aus dem „Lorscher Kodex“  präsentiert.

Ein Modell der alten Leuner Brücke (1496) veranschaulicht ihre Bedeutung für den Marktort Leun vom 15. bis zum 17. Jahrhundert, das mit dem Original der Stadtrechtsurkunde von 1664 dokumentiert ist.

Ein eisernes Haustürschloss von 1708 (Koch’sches Haus, Limburger Straße 17) und die Trommel der Leuner Marktwache (etwa 1750) stehen für das 18. Jahrhundert, an dessen Ende die Leuner Bürger sehr unter den Kriegswirren der Napoleonischen Kriege zu leiden hatten. Funde aus dieser Zeit sind Eisenteile und Gewehrkugeln aus der Schlacht an der Leuner Brücke.

Das 19. Jahrhundert repräsentieren eine Truhe der Leuner Küfer- und Brauerzunft (1832), Briefe und Zeugnisse Leuner Auswanderer (1869)  und ein Ordensschrank (Krieg 1870/71). Weitere vaterländische und militärische Zeugnisse stehen für die erste kriegerische Hälfte des 20. Jahrhunderts, sowie ein Geburtshilfekoffer einer Leuner Hebamme (um 1920).

Für die 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts stehen Leica-Kameras und -Projektoren der Firma Leitz Wetzlar und ein Kunstguss der Firma Buderus mit dem Titel „Geowissenschaften“. Eine umfangreiche Foto-Galerie an den Wänden veranschaulicht die Veränderungen im Ortsbild Leuns und gibt Einblicke in das Alltagsleben vergangener Generationen.

Trachten, Stickereien und Dokumente im angrenzenden Raum zeugen vom Schicksal und der Kultur der Flüchtlinge und Heimatvertriebenen, die in großer Zahl nach dem 2. Weltkrieg in Leun eine neue Heimat fanden.