Die Gründung und der Aufbau des Stadtmuseums Leun

Am 17. November 1984 wurde das Museum zusammen mit dem Haus der Begegnung eingeweiht.

Wie kam es dazu?

Ein neben dem ehemaligen Leuner Rathaus befindliches, leer stehendes Anwesen stand zum Verkauf. Die Scheune und Nebengebäude waren abbruchreif. Das unter Denkmalschutz stehende Fachwerkhaus Limburger Straße 3 war stark renovierungsbedürftig, für viele ein Schandfleck mitten in der Stadt.

Im Rahmen der Dorferneuerung bot sich 1982 die Möglichkeit, eine Begegnungsstätte für 80 – 100 Personen zu erbauen, der auch ein Museum angegliedert werden sollte. Die Initiative hierzu ging von dem damaligen Bürgermeister Karl Heinz Straßheim aus. Die Entwürfe für Umbau und Neugestaltung kamen von Bauingenieur Erich Sturm.

Im Jahr 1983 waren die Gebäude dann fertiggestellt. Nun wurde die Leuner Bevölkerung in allen Stadtteilen aufgerufen, die Einrichtung eines Museums zu unterstützen und Vorschläge zu unterbreiten. U.a. hieß es in den Leuner Nachrichten: „Die Einrichtung eines Heimatmuseums soll für die jüngere Generation altes Brauchtum und historisch wertvolle Gegenstände, Geräte, Bilder u.Ä. darstellen. Dies kann jedoch nur gelingen, wenn die gesamte Bevölkerung der Stadt Leun hier aktiv mit hilft.“

Ein erstes Gespräch mit 9 interessierten Bürgern fand am 12.03.1984 statt. Es wurde festgelegt, dass ein Arbeitskreis (kein Verein) gebildet wird. In jedem Stadtteil sollte ein Ansprechpartner gefunden werden, und andere Museen sollten besichtigt werden.

Ein Finanzierungsgrundstock von DM 2.000,00 stand zur Verfügung.
In einem zweiten Gespräch am 27.03.1984 mit wesentlich mehr Teilnehmern konnten konkrete Vorstellungen über die Gestaltung der Räume festgelegt werden. Die Männer und Frauen der ersten Stunde waren: Hedwig und Waldemar Becker, Else und Karl Merkel, Erna und Karl Biemer.

Bei der Einweihung am 17.11.1984 durch den Hessischen Landwirtschaftsminister Görlach war bereits der Grundbestand des heutigen Stadtmuseums vorhanden. Nach und nach bildete sich ein fester ehrenamtlicher Arbeitskreis mit folgenden Mitgliedern:

  • Resi und Erwin Koob,
  • Emma Großjohann,
  • Elli Groß,
  • Gertrud Harnisch,
  • Renate und Helmut Ziesemer,
  • Karl Heinz Zunn,
  • Karin und Dieter Schweitzer,
  • Sieglinde und Wolfgang Klotz sowie
  • Heinrich Habersetzer,

die mit viel Fleiß und Idealismus ein Kleinod für unsere Stadt schufen.

Durch den Ausbau des Dachgeschosses im Fachwerkhaus Limburger Straße 3 und der von der Stadt Leun erworbenen Nachbarscheune konnte das Museum noch erweitert werden.
Im Museum sind die Sammlungen zur Orts- und Regionalgeschichte in 3 Geschossen zu besichtigen. Neben der Leuner Stadtgeschichte (1. Obergeschoss) werden bäuerliche und bürgerliche Wohnkultur (2. Obergeschoss) sowie historische Kinderspiele, Berufe und Handwerke (Dachgeschoss) präsentiert. In der Spinnstube im alten Rathaus ist Hessens zweitgrößte Eierbechersammlung mit mehr als 1.000 Exponaten zu besichtigen sowie Küche und Wohnzimmer aus den 1950er Jahren.

In der nebenan gelegenen Museumsscheune befinden sich eine Bäckerei, eine Metzgerei, eine Schmiede, eine Imkerei sowie zahlreiche landwirtschaftliche Maschinen und Geräte. In einem Ausstellungsraum im Obergeschoss werden heimische Mineralien und Gusserzeugnisse gezeigt, im Dachgeschoss eine elektrische Eisenbahn sowie weitere Kinderspielgeräte, mit denen auch gespielt werden kann. Sehr beliebt bei Kindern ist das Kasperl-Theater.